14.3. - 2.6.2024 Markgrafenmuseum Ansbach

 

 

Vom 14.3. bis zum 2.6.2024 ist im Markgrafenmuseum Ansbach die Wanderausstellung „Astronomie beGreifen“ zu sehen. An Mitmachexponaten lässt sich der Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit erfahren. Die Schlaglichter fallen auf zwei Themen, nämlich die Nürnberger Kulturgeschichte und die neuen Entdeckungen am Himmel. Stellvertretend für die gesamte Ausstellung hier die Beschreibung von zwei Exponaten:

 

Zum einen anlässlich des Simon-Marius-Jahrs, ein Ausflug zum Mundus Iovialis: Eingebettet in ein Modell des Sonnensystems im Maßstab 1 : 50 Mrd. steht der Beobachter am Ort der Erde und blickt auf den hier 13 Meter entfernten Jupiter. Wie in Wirklichkeit sieht er mit bloßem Auge nur den hellen Planeten vor schwarzem Hintergrund, nicht seine vier Monde. Diese erkennt er, genau wie Marius, erst mit dem Blick durch ein Linsenfernrohr als kleine, leuchtende Pünktchen. In mehreren Zeilen untereinander sind ihre Positionen vom 7.1. bis zum 13.1.1610greg. dargestellt, siehe http://www.physik.de.rs/exponate/simon-marius-jupitermonde.

Wären Sie in der Lage, aus den paar Punkten auf die Umlaufbahnen zu schließen? Im Gegensatz zum Original genügen aber ein paar Schritte, vorbei an Mars und Ceres, um sich die Konstellationen auch aus der Nähe anzusehen. Umgekehrt zeigt ein Blick zurück die Sonne so groß, das heißt unter dem selben Winkel, wie sie vom Jupiter, dem Mars, der Erde usw. aus erscheint.

 


Foto Jupitermonde: Blick vom Teleskop zur beleuchteten Lochtafel.

Daneben andere Exponate im Ausstellungsraum.

 

Zum anderen darf, wenn die Renaissance in Nürnberg präsentiert wird, der Mathematiker Albrecht Dürer nicht fehlen. Zwei Exponate sind ihm gewidmet, eines davon das Magische Quadrat aus Melencolia I: Der Besucher kann unter Anleitung die 16 Zahlenplättchen auf 4 mal 4 Felder legen. Setzen wir in der unteren Zeile mittig 1514, sowie seitlich 4 und 1 für die Initialen von Albrecht Dürer bzw. Anno Domini.

Wenn Sie dann ein Magisches Quadrat hoher Symmetrie erknobeln wollen, gibt es nur noch zwei verschiedene Möglichkeiten, die sich an den Alternativ­positionen von 5 und 9 aufzweigen. War Dürer das bekannt und für welche der beiden hat er sich entschieden? Was für eine Frage, oder warum glauben Sie, dass bei all seiner Perfektion ausgerechnet die 5 und die 9 so seltsam gestaltet und geradezu ausgebessert erscheinen? Mir jedenfalls ist es viel plausibler, dass er diesen Sachverhalt ins Bild codiert hat, als dass er ihn übergängen hätte.

Mehr dazu auf http://www.physik.de.rs/exponate/duerer-magisches-quadrat.



Foto vom Knobelfeld: Acht Plättchen liegen bereits, zwei weitere kommen dazu.

Wer einen Ausschnitt von Dürers Original sehen will, muss beim Link weiterlesen.

Ein Beitrag des Frankenfernsehens über Simon Marius, am Ende ein paar Einstellungen zu den Mitmach-Exponaten. Eine längere Sendung soll noch folgen.